Merseburg ist Korrespondenzort zum Jubiläum: „Des Kaisers letzte Reise – Höhepunkt und Ende der Herrschaft Ottos des Großen 973“.
Am 7. Mai 2023 jährt sich der Tod Ottos des Großen zum 1050. Mal. Dieses Jubiläum bietet die Chance, den letzten Reiseweg des römisch-deutschen Kaisers von Italien zurück in die Heimat seiner Familie, ins heutige Sachsen-Anhalt, genauer zu betrachten und zu thematisieren.
Im Merseburger Kaiserdom erwartet die Besucher vom 18. Mai bis zum 5. November 2023 die Sonderausstellung „Otto der Große, der Heilige Laurentius und die Gründung des Bistums Merseburg – Spurensuche im Merseburger Kaiserdom“.
Anhand ausgewählter Urkunden und Handschriften aus Domstiftsarchiv und -bibliothek Merseburg wird die besondere Beziehung Ottos I. zu Merseburg illustriert. So ist sein Todestag, der 7. Mai 973, in das Merseburger Kalendar eingetragen worden. Urkunden belegen umfangreiche Schenkungen zur Ausstattung des 968 gegründeten Bistums. Wertvolle Handschriften verdeutlichen den besonderen Bezug Merseburgs zu Laurentius und dessen frühe Verehrung in der Bischofsstadt. Historisch belegt ist, dass Otto der Große auf seiner „letzten Reise“ 973 zu Christi Himmelfahrt Merseburg erreichte, wo er durch eine arabische Delegation empfangen wurde und einen letzten Hoftag abhielt. Erstmals wird auch das jüngst erworbene Fragment der Chronik Thietmars von Merseburg gezeigt.
Begleitet wird die Ausstellung durch zahlreiche thematische Sonderführungen, Kreativprojekte und Vorträge.
Für Erwachsene:
– Sonderführung zu „Des Kaisers letzte Reise“
– Wenn der Kaiser schenkt. Ein Blick in den Merseburger Domschatz
– Familienführung mit Kopfbedeckung: Der König und sein Gefolge in Merseburg
Für Kinder:
– Kinderprojekt: Ottos Hoftag in Merseburg
– Dombau im Mittelalter
– Otto schaut über sein Land. Turmführung
Partner im Jubiläum sind das Kulturhistorische Museum Magdeburg und das Dommuseum Ottonianum in Magdeburg, der Dom und der Domschatz Quedlinburg und das Schlossmuseum der Welterbestadt Quedlinburg, die Stadt Merseburg, das Kulturhistorische Museum Schloss Merseburg, das Domstift Merseburg und das Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben.
Hintergrundinformationen
Otto I. und Merseburg
Vorgeschichte
Die ottonische Königsdynastie ist in besonderer Weise mit Merseburg und dem sich anschließenden Vorharz verbunden. Thietmar von Merseburg bot dies Anlass, seine Chronik, die als Chronik Merseburgs konzipiert war, nach den Regierungszeiten der ottonischen Herrscher zu gliedern. Er berichtet, dass der Sachsenherzog Heinrich, der spätere König Heinrich I., die Tochter eines Ältesten Erwin aus der Merseburger Altenburg ehelichte, was ihm reichen Besitz einbrachte. Als König konnte Heinrich I. diesen Besitz durch Erwerbungen vom Kloster Fulda vergrößern. Vermutlich im Jahre 931 wurde unter Heinrich I. die Pfalzstiftskirche St. Johannes, den Vorläufer des ersten Domes, geweiht. Den Domhügel ließ Heinrich weiter befestigen und die Königspfalz mit Szenen aus der Schlacht gegen die Ungarn schmücken.
Dass Merseburg aus dem Besitz der Hatheburg stammte, führte schließlich dazu, dass Thankmar, Sohn Heinrichs aus dieser Ehe, ihn als Erbe beanspruchte.
Der Beginn der Herrschaft im Schatten familiärer Konflikte
Otto aus zweiter Ehe Heinrich I. mit Mathilde, war zum Nachfolger ausersehen, musste sich aber gegen anfängliche Konkurrenz erwehren. Anknüpfend an die karolingische Tradition, wurde Otto am 7. August 936 in Aachen von den anwesenden Fürsten zum König erhoben und durch den Mainzer Erzbischof geweiht. Dies geschah gegen den ausdrücklichen Willen der Mutter Mathilde, die den jüngeren Sohn Heinrich favorisierte. Die frühe Regierungszeit Ottos sollte im Schatten dieses Familienzwists stehen.
In Quedlinburg gründete Otto 936 des Quedlinburger Servatiusstift an der Stelle, wo sein Vater Heinrich begraben lag und beauftragte die dort dienenden Nonnen mit der Gebetsfürsorge für die ottonische Familie. In Magdeburg gründete Otto 937 das Moritzkloster, dem offenbar Missionsaufgaben übertragen worden waren. Wie Merseburg lag Magdeburg, der Lieblingsort des Königs, an der Ostgrenze des Reiches, den slawischen Siedlungsgebieten unmittelbar benachbart. In der Folge hatte Otto zahlreiche Konflikte zu bestehen, die Abwehr der Elbslawen, Aufstände in Sachsen und insbesondere das Aufbegehren seines Halbbruders Thankmar, der nach dem Tod des Merseburger Grafen Siegfried dessen Nachfolger werden wollte. Thankmar starb in diesen Auseinandersetzungen, tödlich verwundet durch einen Getreuen Ottos I. Die Lage im Reich war zu Beginn seiner Herrschaft noch sehr unsicher. Seinen Bruder Heinrich belagerte Otto I. im April/Mai 939 in Merseburg, zwang diesen zum Abzug und musste dann einen Aufstand in Lothringen bekämpfen. Dies gelang ihm durch beherztes Eingreifen seiner Verbündeten. Nach einem neuerlichen Aufstand in Sachsen, das erneut von Slawen bedroht wurde, unterwarf sich 941 Ottos Bruder Heinrich. Mit Heeresmacht erreichte Otto 942 in Westfranken den Verzicht des westfränkischen Königs auf Lothringen, das immer wieder vom Reich abzufallen drohte. Zu diesem Zeitpunkt war die Macht Ottos I. im Reich konsolidiert. Als Verbündeter König Ludwigs IV. von Frankreich, seinem Schwager, musste er immer wieder in dessen Kämpfe gegen Hugo Magnus eingreifen. Zugleich hatten sich die innerfamiliären Zwistigkeiten durch die Unterwerfung des Sohnes Heinrich sowie die Aussöhnung Ottos I. mit seiner Mathilde 941 weitgehend gelegt.
Otto I., der Ausgriff nach Italien und die Lechfeldschlacht
In Auseinandersetzung mit den slawischen Stämmen und durch Einbeziehung ihrer Großen konnte im Norden die Herrschaft Ottos von der Havel bis zur Oder ausgedehnt werden. 948 gründete Otto die Bistümer Brandenburg und Havelberg, die er dem Mainzer Erzbischof unterstellte. Mit einem Zug nach Italien 951 konnte sich Otto den Titel des Königs von Italien sichern. Er war einem Hilfeersuchen Adelheids, der Tochter des burgundischen Königs gefolgt, die sich in der Hand des Markgrafen Berengar von Ivrea befunden hatte. Ihre Rettung wurde im Merseburger Kalendar festgehalten, denn Adelheid ehelichte Otto I. Ein Jahr später – 952 – weilte Otto I. in Merseburg und stellte Urkunden für seinen Vasallen Billing sowie die Wormser Kirche aus. Zu seinem Gefolge zählten neben dem Wormser Bischof Anno seine Tochter Liutgard. Die Urkunde trägt ein ungewöhnliches Rekognitionszeichen. Die palasartige Darstellung bringt die heutige Urkundenforschung mit dem Aussehen der Merseburger Königspfalz in Verbindung. Merseburgs Schicksal unter Otto dem Großen sollte sich in der Folge noch stärker mit der Reichsgeschichte verknüpfen. In den Jahren 953 und 954 war Otto I. von inneren Kämpfen bedroht. Sein Sohn Liudolf rebellierte offen gegen ihn, entscheidende Schlachten verlor der König, der sich immer stärker mit seinem Bruder Heinrich verband. Die Ungarn fielen erneut in das Reich ein und verhehrten großte Teile desselben. Unter diesem Druck konnte in Bayern ein Waffenstillstand vermittelt werden, Liudolf unterwarf sich schließlich seinem Vater.
Vermutlich hatten die Aufständischen sogar die Ungarn zu Hilfe gerufen, die nunmehr Augsburg belagerten. Otto zog mit einem Heer aus zahlreichen Verbündeten, darunter auch böhmische und slawische Krieger auf das Lechfeld. Als Tag der Schlacht wählte er den 10. August 955, den Laurentiustag. Vor der entscheidenden Schlacht gelobte er, dem Laurentius im Falle eines Sieges in Merseburg ein Bistum zu errichten. Unter Vorantragung der Heiligen Lanze zog Otto I. in den zweiten Teil der Schlacht, aus dem er siegreich hervorging. Das Echo auf diesen Sieg, der die Ungarngefahr dauerhaft bannte, war in den Quellen ungemein groß. Für Widukind war mit dem Sieg und der folgenden Akklamation Ottos Rolle als imperator, also Kaiser, vorgezeichnet. Wie für die antiken Heerführer, so bedeutete für Otto der glorreiche Sieg eine Erhöhung. Doch musste Otto noch weiter gegen die Opposition in Sachsen kämpfen und die verbündeten Abodriten unterwerfen. Unruhen in Italien unter Berengar II. vermochte Ottos Sohn Liudolf niederzuhalten, der auf dem Rückweg aus Italien 957 starb.
Konsolidierte Macht und Kaiserkrönung
Otto I. stand um 960 auf dem vorläufigen Höhepunkt seiner Macht. Sämtliche Herzöge des Reiches waren mit ihm familiär verbunden. Außerdem näherte er sich dem Mainzer Erzbischof Wilhelm, seinem unehelichen Sohn, in der Frage der Gründung des Erzbistums Magdeburg und damit auch des Bistums Merseburg, an. Aus Rom traf eine päpstliche Gesandtschaft ein, die um Unterstützung gegen Markgraf Berengar II. bat. Die Zeit war also günstig für einen neuen Italienzug. 961 ließ Otto I. seinen Sohn Otto in Aachen zum König krönen und vertraute ihn während seiner Abwesenheit der Vormundschaft des Mainzer Erzbischofs an. In Rom wurde Otto I. am 2. Februar 962 zum Kaiser gekrönt. Anschließend verhandelte Otto I. auf einer Synode mit Papst Johannes XII. über die Errichtung des Erzbistums Magdeburg und die Gründung des Bistums Merseburg. Im daraufhin ausgestellten Ottonianum bestätigte Otto die Stellung des Papstes und sicherte sich im Gegenzug Mitspracherechte bei der Bestimmung des Papstes. In Norditalien gelang es ihm, Berengar II. weiter zu bekämpfen, doch musste er auf das Abrücken des Papstes reagieren. So ließ er ihn Ende 962 absetzen und die Synode wählte auf Verlangen Ottos den Protoskriniar Leo zum Papst (Leo VIII.). Otto I. blieb in Rom während Berengar besiegt und nach Bamberg geführt werden konnte. In Rom musste Otto eine neuerliche Empörung niederschlagen lassen. Zunächst konnte Otto durch Verhandlungen die Römer wieder auf seine Seite ziehen, Leo VIII. wurde erneut bestätigt. Doch nach Ottos Wegzug rebellierten die Römer erneut und setzten Johannes XII. ein. Nun schlug Kaiser Otto I. militärisch zurück und erreichte neuerlich die Einsetzung Leos VIII. Nördlich der Alpen fand Otto die Verhältnisse noch wohl geordnet, auch wenn von Herzog Mieszko von Polen Gefahr drohte. In Magdeburg entschied Otto im Mai 965 über die Nachfolge des Markgrafen Gero, dessen Herrschaftsbereich er, wohl auch mit Blick auf die kommende Gründung der Slawenbistümer, aufspaltete. Am Laurentiustag 965 weilte Otto in Merseburg – ein symbolischer Tag, der unzweifelhaft dazu diente, das 10 Jahre zuvor geleistete Gelübde weiter in die Tat umzusetzen. Den Plänen, die 962 in Rom Form gewonnen hatten, setzte Bischof Bernhard von Halberstadt und sogar Ottos Sohn, Erzbischof Wilhelm von Mainz, weiter Widerstand entgegen.
Der Weg zur Bistumsgründung
Neuerlich zog Otto nach Italien, wo er in die zugunsten des neu gewählten Papstes eingreifen musste, über die Römer grausam Strafgericht hielt und seine Einflusssphäre nach Süden ausdehnte. In Ravenna erlangte er im April 967 die Zustimmung einer Synode, die vorwiegend aus italienischen Bischöfen bestand, für die Gründung Magdeburgs und seiner Suffraganbistümer. Der Weg war endgültig frei, als zu Beginn des Jahres 968 der Magdeburger Erzbischof und der Halberstädter Bischof starben. Eine neuerliche Synode im Oktober 968 in Ravenna beschloss die Gründung des Erzbistums Magdeburg. Der Halberstädter Bischof trat einen Teil seines Sprengels zur Gründung des Bistums Merseburg ab. Dem Mönch Boso, aus dem Regensburger Emmeramkloster, wurde die Wahl zwischen den Bischofssitzen von Merseburg und Zeitz gelassen. Er entschied sich für Merseburg, weil dieses friedlicher war, d.h. nicht so weit in das Slawenland vorgeschoben. Die für die neuen Bischofssitze Zeitz, Meißen und Merseburg zuständigen Markgrafen sollten auf Geheiß Ottos I. für die Ausstattung der Bistümer Sorge tragen. Eine späte Überlieferung besagt, dass Otto I. der Merseburger Kirche Reliquien der Heiligen Romanus, Laurentius, Decius und Maximus geschenkt habe. Zwar könnte dies auch erst unter Otto II. geschehen sein, doch wird der Ansatz deutlich, mit den römischen Heiligen ein Abbild Roms in Merseburg zu schaffen. Die meisten dieser ottonischen Heiligen, daneben auch der sächsische Heilige Vitus, sind bis heute in den Weihenamen der hiesigen Kirchen präsent. Neben den Bistumsgründungen betrieb Otto I. in Italien auf verschiedenen Ebenen einen stärkeren Zusammenschluss mit Ostrom. Seinen Sohn Otto II. hatte er zu Weihnachten 967 zum Mitkaiser krönen lassen, bahnte eine Ehe mit Konstantinopel an und ging gegen die süditalienischen Besitzungen militärisch vor. Nach der Absetzung des oströmischen Kaisers wurden die Verhandlungen wieder aufgenommen, in deren Ergebnis die Ehe Ottos II. mit Theophanu (972) stand.
Die letzten Monate Kaiser Ottos I.
Im Mai 972 zog Otto I. über die Alpen und kehrte 973 nach Sachsen zurück. Hier konnte er seine Stellung, vor allem während des Aufenthalts am Palmsonntag in Magdeburg wieder festigen. Der Weg führte ihn über Quedlinburg, hier erfolgte die endgültige Aussöhnung mit Hermann Billung, nach Merseburg. Den Ort sah er nach der Gründung des Bistums erstmals wieder. Auf dem hiesigen Hoftag, am Fest der Himmelfahrt des Herrn, erschienen auch Gesandte des Kalifen von Cordoba. Vom 10. April bis 1. Mai lässt sich der Kaiser in Merseburg nachweisen. Sicher ist es kein Zufall, dass er hier Bischof Ulrich von Augsburg beschenkte, der ihm in der Schlacht auf dem Lechfeld, jenem für Merseburg schicksalhaften Ereignis, treu zur Seite gestanden hatte. Anschließend zog der Herrscher nach Memleben, wo er am 7. Mai verstarb.
Zeittafel zu Otto I. und Merseburg
23.11.912 Geburt, Sohn König Heinrichs I. und der Mathilde, Tochter eines sächsischen Grafen
929 von König Heinrich I. als Thronfolger bestimmt
929/30 Heirat mit Editha, Tochter des englischen Königs Eduard
07.08.936 Wahl und Krönung in Aachen
936 Gründung des Quedlinburger Servatiusstifts
937 Gründung des Magdeburger Moritzklosters
938 Kampf gegen seinen Halbbruder Thankmar, der auf der Eresburg stirbt
939 Aufstand seines Bruders Heinrich zusammen mit Herzog Eberhard von Franken und Giselbert von Lotharingien und Erzbischof Friedrich von Mainz
939 April/Mai: Belagerung seines Bruders Heinrich in Merseburg, Einnahme Merseburgs
946 Tod der Gemahlin Editha, Beisetzung in Magdeburg
948 Gründung der Bistümer Havelberg und Brandenburg
951 Italienzug, Heirat mit Adelheid, Tochter König Rudolfs von Burgund und Witwe König Lothars von Italien
952 Juni 26 Merseburg, urkundet für seinen Vasallen Billing und für die Wormser Kirche
953/54 Aufstand des Sohnes Liudolf
10.08.955 Sieg über die Ungarn auf dem Lechfeld, Gelöbnis zur Gründung des Bistums Merseburg
961 zweiter Italienzug, Thronfolge durch Königswahl Ottos II. gesichert
02.02.962 Krönung zum Kaiser in Rom, Adelheid wird zur Kaiserin gekrönt, Otto I. bestätigt die Rechte der römischen Kirche (Ottonianum)
965 August 10 urkundet in Merseburg für das Erzbistum Hamburg-Bremen
966 dritter Italienzug
25.12.967 Krönung Ottos II. zum Mitkaiser, Synoden von Ravenna beschließen Gründung des Erzbistums Magdeburg
968 Gründung des Erzbistums Magdeburg, unterstellt werden diesem die neu gegründeten Bistümer Merseburg, Meißen und Zeitz, sowie die bereits bestehenden Bistümer Havelberg und Brandenburg
972 Mai Rückkehr vom dritten Italienzug
973 März 16 Magdeburg, Feier des Palmsonntag
973 März 23 Quedlinburg, Hoftag, Feier des Osterfestes
973 März 27 Walbeck
973 April 10 bis Mai 1 Merseburg, Hoftag und Feier Christi Himmelfahrt
07.05.973 Tod in Memleben
Zur Ausstellung
Bevor Kaiser Otto I. am 7. Mai 973 in Memleben starb, hatte er mit Magdeburg, Quedlinburg, Walbeck und Merseburg noch zentrale Orte in Sachsen aufgesucht. In Merseburg weilte Otto vom 10. April bis 1. Mai 973. Hier feierte Otto das Fest Christi Himmelfahrt am 1. Mai. Zuvor hatte er dort eine Gesandtschaft aus Afrika empfangen – entweder der Fatimiden oder des Kalifen von Cordoba. Dem Bischof Ulrich von Augsburg übertrug er die Abtei Ottobeuren, auf Bitten seiner Schwägerin Judith urkundete Otto für Kloster Niedermünster zu Regensburg,
Durch die 955 gelobte und 968 ins Werk gesetzte Gründung des Bistums Merseburg war die Kathedrale stets eng mit dem Kaiser verbunden.
In der Ausstellung werden Handschriften und Urkunden aus dem 10. und 11. Jahrhundert aus Domstiftsarchiv und -bibliothek Merseburg gezeigt. Diese belegen die Verehrung des Heiligen Laurentius in Merseburg und verdeutlichen die Ausstattung Merseburgs mit wertvollen Gütern für den Unterhalt der Kleriker sowie Handschriften für den Vollzug der Liturgie. Dabei wird immer wieder deutlich, in welchem Maße sich die Ottonen, besonders Heinrich II. auf Otto I. als Gründerkaiser beriefen. Die Handschriften müssen nicht zwingend aus der Gründungszeit um 968 stammen, aber sie bieten eine Auswahl der wertvollen Ausstattung der Domstiftsbibliothek und ihrer liturgischen Verwendung.