Das 16. Jahrhundert ist die größte Umbruchszeit im Merseburger Dom. Der Schloss- und Dombau Bischof Thilos von Trotha prägt bis heute weithin unsere Sicht vom vorreformatorischen Merseburg. Doch die beginnende Reformation brachte enorme Veränderungen mit sich, auch für das Selbstverständnis des Merseburger Doms und des Domkapitels. Im Ausstellungsprojekt „Jahr1000Schätze im Merseburger Dom“ werden deshalb zwei Objekte vorgestellt, die diese Umbruchszeit unterstreichen: die Merseburger Bischofschronik (1136–1514), eine der wichtigsten Quellen für das Selbstverständnis des vorreformatorischen Domkapitels, und eine Anwesenheitstafel des Merseburger Domkapitels aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, die katholische und protestantische Domherren aufweist.