„Ein Merseburger Pfennig für Kaiser Heinrich?“ Vortrag von Thomas Taugnitz

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14. Aug 2024
Hour

Time

18:00
Location

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Hofstube Schloss
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Am 13. Juli 1024 verstarb Kaiser Heinrich II. in der Pfalz Grone. Seit 1002 war er römisch-deutscher König. Aus der bayerischen Seitenlinie der Ottonen stammend, war er der letzte Vertreter dieses Geschlechts auf dem Königsthron. Mit dem Namen Heinrichs II. verbindet sich insbesondere die Restitution Merseburgs als Bistum 1004 und dessen umfangreiche Ausstattung mit wertvollen Handschriften, liturgischem Gerät und Besitz an nutzbaren Rechten in der Umgebung Merseburgs. Insgesamt weilte Heinrich II. 29 Mal in seiner Lieblingspfalz Merseburg. Dem Merseburger Bischof Thietmar galt er als Herrscher, der dem Reich Frieden und Recht zurückgebracht habe, insbesondere lobte er aber dessen Rolle als Wiedergründer des Bistums Merseburg. Daneben gründete Heinrich II. das Bistum Bamberg, das er ebenfalls reich ausstatten ließ und dessen Dom er zu seiner Grablege erwählte.

In Merseburg existieren zahlreiche Quellen aus der Zeit Heinrich II. sowie Zeugnisse seiner bis ins 16. Jahrhundert währenden Verehrung. 1146 war Heinrich II. heilig gesprochen worden, 1200 seine Gemahlin Kunigunde. Der Merseburger Dom war damit die Gründung eines heiligen Kaisers. So wurde hier nicht nur sein Todestag, der 13. Juli, sondern auch sein Geburtstag, der 6. Mai, gefeiert. Seit der Mitte des 15. Jahrhunderts ist die Verehrung des heiligen Kaiserpaares in Merseburg nochmals deutlich intensiviert worden. Den Höhepunkt stellte der Heinrichsaltar für die Grabkapelle des 1544 verstorbenen Merseburger Bischofs Sigismund von Lindenau dar.

In den letzten Jahren sind zum Wirken und zur Verehrung Heinrichs II. in Merseburg neue Quellen zu Tage getreten. Diese sollen anlässlich seines Todestages ab dem 13. Juli im Handschriftengewölbe des Merseburger Domes gezeigt werden. Im Rahmen des Festjahres verdeutlichen zwei Vorträge das Wirken Heinrichs II. und stellen die „neuen“ Quellen näher vor.

Der Vortrag von Thomas Taugnitz soll die Zuhörer auf eine spannende Reise in die Zeit um 1014 mitnehmen und an Hand einer kleinen Münze die damalige Gedanken- und Lebenswelt aus einem sehr speziellen Blickwinkel beleuchten.

Er befasst sich mit einer der bemerkenswertesten Münzen der ottonischen Kaiserzeit und deren möglichen Provenienz als Merseburger Prägung.

Dabei werden sowohl die Anfänge der Münzprägung in Merseburg thematisiert, als auch die für eine Münzprägung erforderlichen Voraussetzungen beschrieben.

Der Cäsar-Invictus-Pfennig wird nach einer Erläuterung des gegenwärtigen Standes der numismatischen Forschung stilistisch und prägetechnisch eingeordnet und hinsichtlich seines Aussagegehalts vorgestellt und mit anderen mittelalterlichen Quellen verglichen. Ein Hauptaugenmerk wird dabei auf die von Bischof Thietmar von Merseburg verfasste Chronik gelegt, hierbei insbesondere auf die von Thietmar beschriebene Kaiserkrönung  Heinrichs.


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